Artikel: Jenny von Plantiful
Jenny von Plantiful
Heute möchte ich euch Jenny, die talentierte Gründerin von 'Plantiful', vorstellen. Auch sie habe ich auf eine besondere Art und Weise kennengelernt.
Jenny hat nämlich zusammen mit ihrem Mami Brigitte eine kleine Geschenkboutique namens Plantiful im Herzen von Bern eröffnet.
Ich verliebte mich sofort in diesen zauberhaften Laden, der von Trockenblumen und wunderbaren Geschenkideen erfüllt ist. Neugierig darauf, die kreative Seele hinter diesem einzigartigen Ort zu treffen, betrat ich 'Plantiful' und traf dort auf Jenny. Ihr Sinn für Ästhetik, ihr Mut und ihre herzliche Art beeindruckten mich sofort.
Seither tauschen wir uns regelmässig aus. Und ich freue mich, euch heute mit auf ihre Reise zu nehmen.
Liebe Jenny , ich freue mich sehr, dass ich dich und das Plantiful heute vorstellen darf. Erzähl doch gerne ein wenig über dich und dein Unternehmen.
Danke, dass du mir die Möglichkeit gibst, mich und mein kleines Unternehmen hier kurz vorzustellen. Ich bin Jenny, 26 Jahre alt und habe vor gut fünf Jahren gemeinsam mit meinem Mami Brigitte eine kleine Geschenkboutique namens Plantiful im Herzen von Bern eröffnet. Ziel war es, einen gemütlichen Ort zu schaffen, wo wir unsere Begeisterung für Dekoration und wunderbare Produkte von kleinen Labels mit unseren Kunden teilen würden. Da mein Mami Floristin ist und wir uns im Aufschwung des Trockenblumen Trends befanden, beschlossen wir, Blumenarrangements für unsere Boutique anzufertigen. Daraus ist eine Passion entstanden, die dazu führte, dass wir nun auch Hochzeiten dekorieren. Zudem setzen wir individuelle Trockenblumen Projekte um und organisieren auch Workshops im Plantiful oder bei den Kunden.
Was hat dich dazu bewegt einen eigenen Store zu eröffnen?
In meinen jungen Jahren wusste ich lange nicht, was ich später mal machen wollte. Mein Werdegang nach dem Gymi erscheint eher arbiträr. Aber ich habe gelernt, dass ich meine bisherigen Erfahrungen in irgendeiner Form gebrauchen kann. Ich war bereits früh selbständig und gerne auf Reisen unterwegs, um herauszufinden, was mich fasziniert. Während Auslandsaufenthalten habe ich bei der Arbeit in kleinen Coffee Shops bemerkt, dass ich gerne in einem schönen Ambiente arbeite und den Kontakt mit Menschen sehr schätze. Daher arbeite ich heute noch, wie viele vielleicht nicht wissen, Teilzeit im Starbucks nebenan. Dieser Ausgleich zur Selbständigkeit tut mir sehr gut. Mein Mami hat mich stets auf meinem Weg unterstützt. Wir zwei sind oft zusammen los und haben unterwegs gemeinsam kleine, charmante Boutiquen aufgesucht und bewundert. Irgendwann haben wir uns dann vorgestellt, gemeinsam einen kleinen Laden zu besitzen. Als wir die Idee hatten, war der Prozess kaum mehr aufzuhalten.
Deine Gestecke strahlen eine besondere Ästhetik aus. Welche inspirierenden Elemente fliessen in deine Kreationen ein und wie schaffst du es, eine so harmonische Balance zu erzielen
Wie schön, dass sie Dir so gut gefallen! Die Technik habe ich definitiv von Brigitte erlernt. Sie bringt die floristische Erfahrung mit, die ich noch benötige, und sie hat mir gezeigt, wie man klassische Blumenarrangements anfertigt. Und das Visuelle ist vermutlich eine Sache, die sich über die Jahre hinweg entwickelt hat. Bereits in meiner Kindheit haben wir die Wohnung mit Blumen dekoriert, fleissig gebastelt und gemeinsam Interior Design Magazine durchgeblättert. Zudem haben wir die Ästhetik unserer Gestecke auch unseren Kunden zu verdanken. Sie bestimmen nämlich oft die Farben und den Stil der Bouquets mit, und das führt dann zu neuen, stilvollen Ergebnissen!
Welche Bedeutung hat für dich persönlich die Unterstützung lokaler Geschäfte und wie können Kunden gezielt dazu beitragen?
Das Thema Konsum scheint mir zur Zeit kein einfaches Thema zu sein. Kleine Unternehmen schätzen natürlich immer die Unterstützung durch einen Einkauf . Es ist aber auch verständlich, dass aufgrund unserer Lebensumstände ein perfekter Konsum kaum möglich ist. Viele haben im Alltag kaum Zeit, sich mit Einkaufsentscheidungen auseinanderzusetzen. Aber ein gewisser Wandel findet doch statt, weil wir bewusster unterwegs am Einkaufen sind. Ich finde es super, dass jeder selbst immer die Möglichkeit hat, mit seinem Franken zu wählen: Woher das Produkt kommt. Wie es hergestellt wurde. Und was hinter den Gründer*innen steckt. Wir müssen nicht perfekt handeln. Aber wir können versuchen für uns eine gute Konsumbalance zu finden. Ausserdem kann man ein kleines Unternehmen super unterstützen, indem man den Liebsten eine Kleinigkeit mitbringt. „Schenken“ als „Love Language“ ist etwas sehr Schönes.
Welche Schlüsselqualitäten oder Fähigkeiten sind deiner Meinung nach besonders wichtig, um als Female Founderin in der heutigen Geschäftswelt erfolgreich zu sein?
Ich finde ein wichtiger Aspekt ist, dass wir aufmerksam auf die Wünsche unserer Kunden eingehen können. Grossunternehmen sind noch effizienter im Verkauf und haben ebenfalls ein umfangreiches Angebot. Die Stärke von uns kleinen Founders ist, dass wir etwas genauer hinhören können. Uns die Zeit für Umfragen und Besprechungstermine nehmen. Am liebsten nehme ich direkt über WhatsApp oder Insta Kontakt mit meinen Kund*innen auf. Dort können sie mir dann ihre Vorstellungen und Bilder schildern, damit wir ihren Vorstellungen für die Arrangements und Hochzeiten so gut wie möglich gerecht werden können.
Des Weiteren denke ich, dass wir uns manchmal auch trauen sollten, uns neu zu definieren. Manchmal stellt man doch fest, dass sich die Vision des Labels vielleicht über die Zeit hinweg etwas ändert. Dann einen Wandel zu wagen, kann dem Brand auch im Positiven helfen. Ich kann leider noch nicht alles verraten, aber wir werden im kommenden Jahr selber eine solche Umgestaltung wagen. Wir freuen uns auf den neuen Abschnitt.
Abschliessend möchte ich Dir weiterhin ganz viel Erfolg wünschen, liebe Marlene. Man sieht die Leidenschaft, die hinter diesem Label steckt und diese wird Dich zu wunderbaren Momenten führen!